Hakomi-Therapie
Hakomi ist eine körperorientierte Psychotherapie. Ein wichtiger Aspekt der Hakomi-Therapie ist die Arbeit mit Achtsamkeit. Durch den achtsamen Zustand wird es möglich, Ihnen Ihr tiefstes emotionales und körperliches Erleben ins Bewusstsein zu bringen, ohne es direkt verändern zu wollen. So können unbewusste Erfahrungen und Gefühle ins Bewusstsein dringen und verarbeitet werden.
Es geht nicht um Heilung, sondern um Erforschung
In der Hakomi-Therapie geht es nicht primär um Heilung im traditionellen Sinne, sondern um Bewusstwerdung und Selbstentdeckung. Der Fokus liegt darauf, Sie dabei zu unterstützen, ihre inneren Erfahrungen zu erforschen und zu verstehen. Es geht darum, tieferliegende Muster und Glaubenssätze zu erkennen, die das Verhalten und die Wahrnehmung beeinflussen, und diese mit Achtsamkeit zu erforschen.
Der Begriff „Heilung“ impliziert oft, dass etwas nicht in Ordnung sei und repariert werden müsse. Hakomi hingegen betont, dass alle Erfahrungen und Verhaltensweisen, selbst die hinderlichen und einschränkenden, einst, bei ihrem Entstehen, wichtige Funktionen hatten. Wir sollten sie deshalb nicht einfach als „falsch“ oder „defekt“ betrachten. Stattdessen fördert Hakomi ein tiefes Verständnis und Mitgefühl für die eigene Geschichte und die daraus resultierenden Überlebensstrategien.
Der Prozess in Hakomi ist darauf ausgerichtet, ein tieferes Verständnis und eine Akzeptanz der eigenen inneren Welt zu fördern. Anstatt zu versuchen, etwas zu „reparieren“ oder „zu heilen“, werden Sie eingeladen, Ihre Erfahrungen ohne Urteil zu beobachten und zu reflektieren. Durch diesen achtsamen und respektvollen Prozess kann eine tiefere Selbstakzeptanz und ein Gefühl der inneren Kohärenz entstehen, was oft zu einer natürlichen Transformation und zu einem größeren emotionalen und psychischen Wohlbefinden führt. Automatisch ablaufende Verhaltensweisen werden bewusst und es entsteht mehr Wahlfreiheit im Denken und Handeln.
Den Schwerpunkt der Therapie bildet nicht das Reden, sondern das Erleben in Achtsamkeit.
Hakomi ist eine erfahrungsbasierte Therapie. Nicht im kognitiven „Darüber-Reden“, sondern im aktuellen Erleben liegt der Zugang zum Wissen und der Schlüssel zur Weiterentwicklung. Die Methode legt daher den Fokus nicht auf das Gespräch über Ihre Probleme. Es geht nicht um ausführliche Diskussionen über Schwierigkeiten und deren Hintergründe.
Stattdessen unterstützt der Therapeut Sie dabei, die Prozesse zu erkunden, die unbewusst Ihre Identität formen und aufrechterhalten. Es handelt sich um eine begleitete Selbsterforschung. Dabei treten Sie in kurze Phasen ein, in denen Sie ruhig und aufmerksam genug sind, um Ihre eigenen Reaktionen so zu beobachten, als gehörten sie einer anderen Person an. Dieser Zustand heißt „Achtsamkeit“.
Körper und Geist für die Therapie nutzen
Die achtsame Körperwahrnehmung steht im Zentrum der Hakomi-Therapie. Dabei erhalten Sie Anleitung, in bestimmten Situationen auf ihre körperlichen Empfindungen zu achten, ohne diese zu bewerten oder zu interpretieren. Diese Empfindungen dienen als Zugang zu unbewussten Mustern und Emotionen. Gleichzeitig kommen spezielle Gesprächsführungstechniken zum Einsatz, die helfen, im gegenwärtigen Moment präsent zu bleiben und innere Erfahrungen bewusst wahrzunehmen.
Ein wichtiges Element ist die experimentelle Haltung, bei der Sie ihre Reaktionen auf bestimmte Aussagen, Gesten, achtsame Berührungen oder andere Interaktionen im aktuellen Erleben erforschen und dabei sowohl körperliche als auch mentale Reaktionen beobachten. Dieser ganzheitliche Ansatz ermöglicht es, tiefer liegende Themen aufzudecken und zu bearbeiten. Die Weisheit von Körper und Geist werden gleichermaßen genutzt.
Insgesamt ist die Hakomi-Therapie ein sanfter, aber tiefer Prozess, der Ihnen hilft, sich selbst besser zu verstehen und wieder in Kontakt mit Ihrer inneren Weisheit zu kommen.
Sie möchten mehr Informationen über Hakomi-Therapie erhalten? Dann lesen Sie meinen ausführlichen Artikel oder besuchen die Internetseite des Hakomi-Instituts Deutschland.