
Mit Musik gegen den Stress und seine Folgen
Das Rest-and-Restore-Protocol (RRP) ist eine weiteres musikgestütztes Therapiewerkzeug auf der Basis der Polyvagal-Theorie von Prof. Stephen Porges. Es ist erst seit Januar 2025 verfügbar und befindet sich nach einer längeren Testphase aktuell in der breiteren klinischen Anwendung. Die Rückmeldungen der Klienten, die das RRP bisher erleben durften, deuten darauf hin, dass sich – wie beim SSP – in naher Zukunft viele weitere Anwendungsfelder auftun werden.
Der Name „Rest-and-Restore-Protocol (RRP)“ (wörtlich = Zur Ruhe kommen und wiederherstellen) deutet schon an, dass es sich hierbei um eine Anwendung handelt, die der Entspannung und Regeneration dient.
Wie funktioniert das Protokoll?
Wir Menschen sind rhythmische Wesen. Viele Vorgänge in unserem Körper laufen in genau bestimmten Rhythmen ab, so etwa unsere Atmung oder unser Herzschlag. Aber auch unsere Organe sowie die Flüssigkeiten in unserem Körper folgen fein abgestimmten, zeitlichen Regelkreisen. Diese Gleichmäßigkeit hilft unserem Organismus das Gleichgewicht der Körperfunktionen, die sog. Homöostase, aufrecht zu erhalten. Stress kann dazu führen, dass die Homöostase aus dem Gleichgewicht gerät. Die Folge können vielfältige körperliche und seelische Symptome sein.
Hier setzt das Rest-and-Restore-Protocol (RRP) an. Die speziell komponierte und modulierte Musik unterstützt den Körper dabei, das innere Gleichgewicht wieder herzustellen. Ähnlich einer Geige, die zu schwingen beginnt, wenn eine andere Geige in ihrer Nähe gespielt wird, führt das RRP die Körperrhythmen wieder in den ursprünglich vorhandenen Gleichklang. Natürliche Heilungsprozesse werden in Gang gesetzt.
Das RRP fördert u.a.
- Tiefere Entspannung
- Verbesserte Stressresilienz
- Besseren Schlaf
- Gesteigerte Regenerationsfähigkeit
- Unterstützung der emotionalen Regulation
- Verminderte Neigung zu schädlichem Verhalten
Anwendung in der Praxis
Die Anwendung erfolgt in einem ruhigen, sicheren Umfeld. Sie nehmen eine angenehme Position ein und hören über Kopfhörer die speziell gefilterte Musik. Regelmäßige kurze Einheiten von 10-20 Minuten können bereits positive Effekte erzielen. Das Protokoll eignet sich besonders für Menschen mit:
- Stressbelastung
- Schlafstörungen
- Angstzuständen
- Traumafolgestörungen
- Regulationsschwierigkeiten
Wissenschaftlich fundiert
Das Rest-and-Restore-Protocol basiert auf den wissenschaftlich fundierten Konzepten der Polyvagal-Theorie und bietet einen strukturierten Rahmen, um mit den alltäglichen Belastungen besser umzugehen. Es handelt sich um einen pragmatischen Ansatz, der dabei helfen kann, langfristig zu mehr innerer Balance und Wohlbefinden zu gelangen.
Eine Pilotgruppe (n=110) wurde vor und nach dem Anhören des Rest and Restore Protocols (RRP) standardisierten Bewertungen unterzogen. Die auffälligsten Effekte wurden bei Messungen von Schlaf (AIS), Angst (GAD-7), Traumasymptomen (PCL-5) und Depression (PHQ-9) beobachtet, wobei die Mehrheit der Klienten über Verbesserungen bei allen Messungen berichtete.
Darüber hinaus berichteten die Teilnehmer übereinstimmend über gastrointestinale Verbesserungen durch RRP, wobei diese Ergebnisse durch Verbesserungen in der Unterskala für Verdauungsprobleme auf den Brain-Body Center Sensory Scales (BBCSS) unterstützt wurden.
Die gelben Säulen in der nachfolgenden Grafik zeigen die Klienten, bei denen eine Verbesserung des Zustandes berichtet wurde. Die grünen Säulen bezeichnen den Anteil der Klienten aus der vorher genannten Gruppe, bei denen sich der Zustand so deutlich verbessert hat, dass er nach den Maßstäben der Störungsdiagnostik nicht mehr als behandlungsbedürftig eingestuft wird.

Quelle der Vorstudie: https://integratedlistening.com
Wenn Sie weitere Informationen wünschen, Fragen haben oder sich für eine Behandlung mit dem RRP interessieren, freue ich mich über Ihre Kontaktaufnahme.